Donnerstag, 10 Oktober 2024 12:57
Kategorie: Presse

Wird die Krankenhausreform ein Erfolg?

Führungskräfte befürchten negative Auswirkungen auf Mecklenburg-Vorpommern

„Wird das Reformpaket von Bundesgesundheitsminister Lauterbach in der nächsten Woche ohne Änderungen durch den Bundestag beschlossen, dann wird sich die stationäre Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern verschlechtern.“ sagt Jana Breitsprecher, Landesvorsitzende des Verbandes der Krankenhaus-direktoren Deutschlands (VKD) gleich zum Auftakt der 31. Jahrestagung der Klinikführungskräfte in Rostock. Konkret wird befürchtet, dass die beabsichtigte Zentralisierung in unserem Bundesland dazu führen wird, dass viele wichtige Behandlungen nur noch durch zu wenige Krankenhäuser erbracht werden dürfen. Die Folge wären zu lange Wege und Wartezeiten. „Wir haben – auf unsere Fläche bezogen – bereits die niedrigste Anzahl an Einrichtungen im Vergleich zu allen anderen Bundesländern in Deutschland. Hinzu kommt, dass das Durchschnittsalter der Bevölkerung bei uns weiter steigt und dadurch die Behandlungshäufigkeit zunimmt. Deshalb brauchen wir Ausnahmereglungen, denn nur vor Ort kennt man die Versorgungssituation am besten.“ fordert VKD-Landesvorsitzende Breitsprecher.
Die Frage, wie es zukünftig mit der wohnortnahen klinischen Absicherung in Mecklenburg-Vorpommern weitergehen soll, steht im Mittelpunkt der Tagung. Hier erwarten die Führungskräfte von der Landesregierung, insbesondere von der eingeladenen Gesundheitsministerin Stefanie Drese, eine deutliche Unterstützung. Aber auch der weitere Ausbau der Telemedizin könnte helfen, die Versorgungs-qualität flächendeckend zu gewährleisten. Deshalb werden auf der Tagung auch neue Lösungen auf diesem Gebiet vorgestellt und diskutiert.
Neben dem Reformprojekt plagen sich die Kliniken in ganz Deutschland mit der aktuellen Finanzsituation herum, die hauptsächlich durch die Inflation der letzten Monate entstanden ist. Führende Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass etwa zwei Drittel der Kliniken in diesem Jahr rote Zahlen schreiben werden. Da die Rahmenbedingungen für alle gleich sind, dürfte die Situation in den 37 Akuthäusern in Mecklenburg-Vorpommern ähnlich sein. In vielen Einrichtungen gelingt es nur durch Unterstützung der Träger, also mit zusätzlichen Krediten, die finanziellen Engpässe zu überbrücken. Darüber hinaus haben einige Bundesländer Unter-stützungszahlungen beschlossen. Mecklenburg-Vorpommer gehört leider bisher nicht dazu. Hier erwarten die Kliniken mehr Hilfestellung, um die Leistungsfähigkeit der Einrichtungen nicht zu gefährden.
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